"Das Conne Island ist ein Kind der Entwicklungen um die Leipziger Gegenkulturbewegung Ende der achtziger Jahre". Das kirchliche Gemeindezentrum Mockauer Keller ermöglicht Hardcorekids, WaverInnen, PopperInnen, Skins, HipHopperInnen und SkaterInnen gemeinsam mit den Leuten der Jungen Gemeinde Treffen in oppositionellem Rahmen. Neben den Aktivitäten zu den Montagsdemonstrationen im Herbst '89 werden erste Antifa-Aktionen und Konzerte veranstaltet.
Mit dem Umschlagen der Montagsdemoparolen von "Wir sind das Volk" in "Wir sind ein Volk" im wird deutlich, dass sich die Hoffnung auf Reformierbarkeit der DDR nicht erfüllen wird. Das Gefühl, man könne die Welt verändern, weicht zunehmend der Ernüchterung. Aus einer ohnmächtigen Erwiderung heraus entsteht die so genannte "REAKTIONSgruppe".
Die lose Vorbereitungsgruppe beginnt, die ehemaligen Kulturhäuser für ihre Veranstaltungen zu nutzen. Die Konzerte finden in der naTo, im "Anker", im Grafikkeller der HGB, in der Stewa und im Eiskeller statt. Bands wie Spermbirds, Messer Banzani, Disaster Area usw. spielen vor hunderten begeisterten ZuschauerInnen. Ein Konzert kostet 8 Mark, die Getränke sind billig und die Atmosphäre eine besondere. Wofür das Geld verwendet wird, steht im Eintrittsheft.
1990/91 nehmen die Konfrontationen mit Faschos auf der Straße immer heftigere Ausmaße an. Permanent werden Leute zusammengeschlagen, Wohnungen und besetzte Häuser überfallen. Die Leipziger Szene verlagert sich nach Connewitz. "Faschoalarm" und die Abwehr der Naziangriffe gehen in die alltäglichen Lebensgewohnheiten über.
Siehe auch:15jahre.conne-island.de/broschuere/03.html 20jahre.conne-island.de/dokumente.htm conne-island.de/nf/78/10.html conne-island.de/nf/58/24.html