CDU und FDP reagieren auf die Ereignisse von Rostock und Mölln mit der Forderung nach derAbschaffung des Asylrechts. SPD und Grüne verhelfen zur parlamentarischen Zwei-Drittel-Mehrheit für die Abschaffung des Rechts auf Asyl. Als Antwort wird im Westen die Kampagne "Etwas Besseres als die Nation" organisiert. Die so genannten "Wohlfahrtsausschüsse" versuchen sich an der Verbindung von Kultur und Politik. Sie touren durch die Republik, um neben Leipzig auch in anderen Städten Verbündete gegen das neue Deutschland zu finden. Blumfeld, Die Absoluten Beginner und Die Sterne sind zu hören. Beiderseitiges Misstrauen in den Diskussionen bleibt dennoch nicht aus. In Leipzig entsteht eine neue Antifabewegung, das Offene Antifaschistische Plenum wird gegründet und siedelt sich im Conne Island an.
Weitere Häuser, u.a. die "Ernestiestraße", werden vorerst ersatzlos geräumt. Die Einrichtung eines Ausweichprojektes - die spätere Braustraße - lässt vier Jahre auf sich warten. Auf dem Marktplatz findet eine Betroffenheitsveranstaltung gegen die rechte Pogromwelle unter dem Motto "Gewalt ätzt" statt. Die damalige Gegenparole "Gewalt fetzt - wenn damit Menschen geschützt werden" liegt auf der Hand, stößt jedoch sowohl in der Bevölkerung als auch in der Teilen der Szene auf Unverständnis.
Der Betrieb im Eiskeller stagniert. Neue Leute werden gezielt geworben. Viele, die bereits zum Umfeld zählten, lassen die neue Generation am Laden entstehen. 1993 findet mit Cock Sparrer das erste Oi-Konzert statt. Mit ihm soll der Kontakt zu Leipziger Skinheads wieder hergestellt werden.
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