1995 ist das Jahr der antideutschen bzw. antinationalen Politisierung. In Leipzig soll dem ehemaligen Bürgermeister und Antisemiten Goerdeler ein Denkmal gesetzt werden. In Dresden wird der Bombardierung der Stadt durch der Alliierten 1945 gedacht. Im Erinnerungsdiskurs werden Deutsche Täter mehr und mehr zu Opfern. Mit der Parole "No Tears For Krauts" stören einige LeipzigerInnen die offiziellen Gedenkfeiern in Dresden. Die Antinationale Gruppe Leipzig(ANG) gründet sich und findet mit zielsicherer Polemik gegen Deutschland und seine Linke nicht nur FreundInnen in der Leipziger Szene.
Durch die bevorstehende Schließung des beliebten House- und Technoclubs Distillery kommt es im März nach einer nächtlichen Spontandemo zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die große Connewitzdemonstration gegen die "Leipziger Linie" und der darauf folgende BesetzerInnenkongress führt das Conne Island und den Rest der Szene vorerst das letzte Mal gemeinsam auf die Straße. Im Oktober kommt es nach einem Oi-Konzert zu einem heftigen Szenestreit, in dem nach dem Motto "Skinhead gleich Nazi" dem Conne Island die Anbiederung an die Faschoszene unterstellt wird.
Im Mai findet zum ersten Mal der Bike-Contest statt, der Jahrestag der deutschen Kapitulation wird unter dem Motto "Heute ist nicht alle Tage, heute ist die Niederlage!" mit einer Demo und im Könich Heinz gefeiert, der Saal wird umgebaut, die Bierpreise erhöht und die dem Conne Island nahestehende Fußballmannschaft "Leipzig Losers" gewinnt erstmals, nach jahrelangen Anstrengungen, den in Szenekreisen heißbegehrten Zapcup.
Im Laden zu Gast sind 1995 Godflesh, NOFX, M-Beat, The Notwist, Quicksand, Felix Da Housecat, Sheer Terror, Die Ärzte, Jeff Mills,Supertouch und Napalm Death.
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