2013 wurde endlich ein lang gehegter Traum vieler SkaterInnen und BMXerInnen wahr: Ab Mai musste die altersmüde Holzramp der nagelneuen Betonbowl weichen. An dieser quasi geschichtsträchtigen Baustelle werkelte beinah jede und jeder irgendwann mal mit herum, egal ob SportlerIn oder nicht. Das Ergebnis mitsamt feinstem Rollrasen wurde zum Skatecup im August eingeweiht und kann sich sehen lassen.Der Saal erhielt im Sommer neue Elektrik, eine fest installierte zweite Bar und eine neue, geräumige Garderobe. Außerdem wurde dank einer Rollstuhlrampe zum Seiteneingang des Saals ein kleiner Schritt hin zum Abbau von Barrieren für Menschen mit Körperbehinderung gemacht.
Im Dachgeschoss des Saals wurde währenddessen ein neues Kapitel in Sachen Frauen- und Mädchenförderung aufgeschlagen. Das einstmals leider gescheiterte Projekt des DJ-Proberaums konnte mit umfangreicher Förderung und viel Herzblut durch die Girlzzz Edit Crew neu angegangen werden und sollte dieses Mal dauerhaft bestehen und weiblichen Nachwuchs an den Decks hervorbringen.
2013 endete die rahmenvertragliche institutionelle Förderung aller Soziokulturellen Zentren durch das Kulturamt, was für das Conne Island einen Verlust an langfristiger Planungssicherheit und ideellen Rückhalt durch das Amt bedeutete, jedoch keine tatsächlichen finanziellen Einschnitte zur Folge hatte. Der Wechsel der Geschäftsführung im Oktober sorgte für zusätzlichen Trubel in der Büroetage.
Im September erdreistete sich die Bürgerbewegung Pro Deutschland in Spuckweite des Conne Island eine Kundgebung durchzuführen. Unter Polizeischutz und massiver Gegenlärmkulisse wurde dies kein nennenswertes Kapitel in der Geschichte der Partei.
Inhaltlich Highlights waren u.a. Tuvia Tenenboms Vorstellung seines Buches „Allein unter Deutschen“, die Hassmail-Lesung „Hate Poetry“ oder das Projekt, das ab Ende des Jahres die lokale, bundesweite und globale Ultra-Fankultur unter die Lupe nahm. Lesungen, Vorträge und Workshops verwiesen Klüngelei und Gepose vorübergehend auf die Ersatzbank und eröffneten vor allem „Fachfremden“ einen interessanten Einblick in die Welt der Choreos, Fahnen und Spektakel.
Kulturell war das Jahr turbulent – in erster Linie aufgrund äußerer Einflüsse. Die geplante GEMA-Tarifreform versetzte Clubs landauf, landab in Panik, da sich für viele Läden eine existenzbedrohende Kostensteigerung anbahnte. Nach vielen Monaten des Bangens und Netzwerkens stellte sich für das Conne Island glücklicherweise keine nachteilige Entwicklung heraus und auch in anderen Locations konnte die große Krise abgewandt werden.Im Westen Leipzigs eröffnete mit dem Täubchenthal ein direkter kultureller Konkurrent des Conne Island. Der „Verlust“ einiger (gefühlt) hauseigener Acts an einen rein kommerziellen Club verschärfte für das Conne Island die ohnehin angespannte Situation im immer strenger regulierten Bookingbusiness.
Immerhin konnte die neu an den Laden geholte Veranstaltungsreihe CLOSER im Bereich Pop/ HipHop für Aufschwung sorgen. Der schwitzende, bis zur letzten Ecke mit eng zu massentauglichen Beats tanzenden Menschen gefüllte, Saal konnte so manche Islanderin und manchen Islander und noch dazu ein neues Publikum beglücken. Auch die erste 24h-Party in der Ladengeschichte zum fünfjährigen Bestehen des Labels KANN Records bleibt den Teilnehmenden sicher unvergessen.
Musikalisch glänzten außerdem James Holden, ...And You Will Know Us by the Trail of Dead, The Doppelgangaz, Shai Hulud, Shellac, Broilers, Friska Viljor, Turbostaat, Mayer Hawthorne, The Sounds, Mount Kimbie, Black Milk und The Black Madonna.
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